Sommersemester 2013
- "Erzählen in unterschiedlichen Medien" – Medienerziehung
„Warum drehen wir Achtklässlern den Satz des Pythagoras an, verlieren ihnen gegenüber aber nie ein Sterbenswörtchen darüber, was Aristoteles zum Erzählen zu sagen hatte?“ (J. Bruner)
Schenkt man neueren Erkenntnissen der Erzählforschung Glauben, dann stellt das Erzählen nicht nur „das wohl älteste Speichermedium für menschliches Wissen“ (Eibl) dar, sondern geradezu eine von zwei grundlegend verschiedenen „Funktionsweisen der Kognition“ (Bruner). Diese Einsichten haben weitreichende Folgen für Lehren und Lernen – in den Worten des Kognitionswissenschaftlers R. Schank: „Für die Bildungs- und Erziehungsarbeit folgt daraus, dass wir Fallbeispiele unterrichten müssen sowie die Art und Weise, wie wir Fallbeispiele anwenden, indem wir Geschichten erzählen – und nicht Regeln und den Gebrauch von Regeln, indem wir Regeln anführen.“ Im Anschluss an derartige Überlegungen und Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen sowie im Bewusstsein der enormen Relevanz von Erzählungen in der Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen wird es im Seminar darum gehen, die schulische Bildungsarbeit in allen Fächern im Hinblick auf das Erzählen zu reflektieren. Dabei wird es erstens darum gehen, gesichertes Wissen über Merkmale, Formen, mediale Ausprägungen und Funktionen von Erzählungen zu festigen und zu vertiefen. Zweitens wird die Frage zu erörtern und zu erarbeiten sein, inwiefern und in welchem Ausmaß der Aufbau von Erzählkompetenz bei Schülerinnen und Schülern eine wichtige, fächerübergreifende Bildungsaufgabe in der Schule sein sollte. Drittens wird es darum gehen, anhand der Vorstellung und Diskussion konkreter Unterrichtskonzepte zu klären, wie Erzählen bzw. die narrative Organisation von Lerninhalten schulisches Lernen effektiv unterstützen kann. Das Seminar richtet sich an Lehramtsstudierende aller Fächer sowie Schularten und setzt lediglich die Bereitschaft voraus, sich intensiv mit dem Erzählen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinanderzusetzen. - "Lernen mit Filmen" – Mediendidaktik
Das Seminar beschäftigt sich mit dem Film als einem Leitmedium von Kindern und Jugendlichen sowie einem didaktischen Medium in der schulischen Bildungsarbeit. Dabei wird es zunächst darum gehen, eigene sowohl rezeptive als auch produktive Kompetenzen im Umgang mit Filmen vielfältiger Filmgattungen und Genres aufzubauen. Im Anschluss daran soll das Medium Film aus didaktischer Perspektive in den Blick genommen werden, um so zu einer präziseren Einschätzung und fundierten Beurteilung seines Stellenwertes primär im Rahmen der schulischen Bildungsarbeit zu gelangen. Dabei werden verschiedene instruktionale Konzepte zum Einsatz von Filmen in Lernumgebungen vorgestellt und kritisch im Hinblick auf Prämissen, Lern- bzw. Bildungsziele und empirische Befunde hin untersucht. Anhand exemplarischer Umsetzungsmöglichkeiten filmdidaktischer Arbeit in der Schule sollen schließlich Modelle eines empirisch fundierten, didaktisch reflektierten, kreativen und motivierenden Unterrichts mit Filmen entwickelt und in eigenen Projekten erprobt werden. Voraussetzung für das Seminar ist deshalb die Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit Filmen aller Art, einschlägigen filmtheoretischen und filmdidaktischen Beiträgen sowie auch die Bereitschaft zur Mitarbeit an eigenen Filmprojekten. - "Informationstechnische Grundkenntnisse" (Blockseminar)
Das Blockseminar vermittelt die in der Lehramtsprüfungsordnung I für die Erweiterung in Medienpädagogik geforderten informationstechnischen Grundkenntnisse, die nach LPO I (alt) entweder Gegenstand einer mündlichen Prüfung im Staatsexamen sind oder aber nach LPO I (neu) während des Studiums nachgewiesen werden müssen. Studierende nach LPO I (neu) sollten das Seminar also irgendwann im Verlauf ihres Studiums absolvieren, für Studierende nach LPO I (alt) empfiehlt sich eine Teilnahme kurz vor dem Staatsexamen. Inhaltlich beschäftigt sich das Seminar mit grundlegenden Fragen der Informationstechnologie, die jeweils in Grundzügen vorgestellt und im Hinblick auf ihre (auch schulische) Praxisrelevanz reflektiert werden: vom Aufbau von Rechnern über Betriebssysteme, Dateiformate, Datensicherung und Datenkompression bis hin zu Anwendungen wie Tabellenkalkulation und Datenbanken. - "Medienprojekte, Examensvorbereitung, Lektüre"
Das Seminar dient dazu, Studierende im Erweiterungsfach Medienpädagogik bei der Durchführung des Medienprojekts sowie bei der Examensvorbereitung zu unterstützen. Inhalte und Schwerpunkte sowie Organisationsform des Seminars orientieren sich deshalb maßgeblich an den individuellen Medienprojekten, Vorkenntnissen und Bedürfnissen der Seminarteilnehmer. Ein Schwerpunkt des Seminarangebots wird es sein, den Studierenden des Erweiterungsfaches durch die Auseinandersetzung mit wichtigen Fachpublikationen aus dem Bereich der Medienpädagogik Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, die für Studium wie Staatsprüfung relevant sind. Deshalb werden im Kurs auch, je nach Bedarf, Methoden der Lektüre, Erarbeitung, Archivierung, Vernetzung von Fachliteratur sowie zur schriftlichen Formulierung der Ergebnisse der eigenen Auseinandersetzung mit derselben reflektiert und eingeübt.